Aussichtsturm Pastoratsberg (5) ZURÜCK ˂
Der ehemalige Kaiser-Friedrich-Turm und die Gaststätte „Zum Aussichtsturm“.
Der „Werdener Verschönerungsverein” (heute: „Werdener Bürger- und Heimatverein”) begann in seinem Gründungsjahr 1881 auf dem kahlen Pastoratsberg mit der Anlage eines Parks. Wege wurden angelegt, Bäume und Sträucher gepflanzt und an Aussichtspunkten Bänke platziert. Über acht Jahre wurde an der Anlage gearbeitet und 1892 errichtete man schließlich noch einen 23 m hohen Aussichtsturm. Die nahe gelegene Gaststätte „Zum Aussichtsturm" hatte Platz für rund 2.000 Gäste auf den angelegten Gartenterrassen. Mehrere Säle, Gesellschaftsräume und eine Kegelbahn zogen Gäste von nah und fern an. Für Kinder standen Karussell und Schaukel bereit und gegen eine Gebühr konnten sie auf einem Esel reiten. Der Besitzer der Gaststätte war Wilhelm Brüninghoff.
Der „Werdener Verschönerungsverein” und seine Nachfolgevereine warben um Touristen mit dem Slogan „Werden, die Perle an der Ruhr". Hierzu wurden Anzeigen veröffentlicht und Heimatbroschüren verteilt. Der Aussichtsturm mit seinen 103 Stufen war Kaiser Friedrich III. gewidmet.
1895 kaufte Wilhelm Brüninghoff den Turm. Turmbesteiger genossen den weiten Blick über die Ruhrhöhen bis zum Rhein.
1945, gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde die obere Hälfte des Turmes zerstört.
1978 trug man die Ruine ab. Das Wirtspaar Ramjoué führte die Gaststätte über viele Jahre. Die Wirtin war eine geb. Brüninghoff, die Fest-Veranstaltungen organisierte.
Ein Salonorchester spielte regelmäßig zum Tanz auf.
Das Anwesen mit rd. 10.000 qm wurde 1974 vom Evangelischen Kirchenkreis Essen erworben. Beim Umbau blieben Gebäudeteile und ein Teil der Gartenterrasse erhalten. Aus der Gaststätte „Zum Aussichtsturm" wurde das „Haus am Turm" - die Evangelische Tagungs- und Begegnungsstätte.
Neben dem ehemaligen Kaiser-Friedrich-Turm entstand auf dem 165 m
hohen Pastoratsberg 1951 eine Wohnsiedlung, die zum großen Teil in Eigenleistung erbaut wurde.
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