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Das Heidhauser Rathaus  (8)            

1904 übernahm Ferdinand

Aloys Schaphaus als erster Bürgermeister die Bürgermeisterei Werden-Land.

Sie war in Personalunion mit

Werden-Stadt verbunden und bestand aus der Landgemeinde von Sieben-Honnschaften, zu der u.a. die Honnschaften Heidhausen, Fischlaken, Hamm, Holsterhausen und Klein Umstand gehörten.                                           

Bürgermeister Schaphaus übte seine Amtsgeschäfte zunächst im Wesselswerth in Werden-Stadt aus. 1910/11 wurde die Verwaltung der Landbürgermeisterei Werden ins neue Heidhauser Rathaus verlegt, das durch den Architekt J. F. Happ an zentraler Stelle der weitläufigen Gemeinde, am Heidhauser Platz, errichtet wurde. Auf dem Nachbargrundstück entstand das Wohnhaus des Bürgermeisters mit einer Einfriedungsmauer und einem Pavillon.

 

Die Parkanlage mit einem Brunnen gestaltete der Gartendirektor Otto Linne aus Essen. Nach 1918 entstand auf dem Rathausvorplatz zur Erinnerung an die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges ein Kriegerdenkmal und Gedenktafeln.

 

Bürgermeister F. A. Schaphaus war ein weitblickender und fortschrittlicher Politiker. Der gezielte Ankauf von Grundstücken machte es möglich, neue Straßen und Wegenetze anzulegen. Auch die Elektrizität hielt in seiner Amtszeit Einzug in Werden-Land. Der Bau von Wohn- und Geschäftshäusern wurde ebenso gefördert wie die Fortbildung der Einwohner in landwirtschaftlichen Fragen. Der 1899 eröffnete Streckenabschnitt der Bergischen Kleinbahnen AG von Velbert bis Werden legte den Grundstein für den öffentlichen Nahverkehr in Werden-Land und machte Kliniken, Gesundheitszentren und Ausflugsziele besser erreichbar.

 

1929 bei der Auflösung der Landgemeinde Werden-Land, wurde der größte Teil der Gemeinde Siebenhonnschaften nach Essen eingemeindet. Auf der letzten

Gemeinderatssitzung unter dem Vorsitz des Bürgermeisters F. A. Schaphaus wurde entschieden, dass die Honnschaft „Klein-Umstand“ nach Velbert zugeordnet werden soll. Nach der Eingemeindung wurden bis auf das Tiefbauamt alle Dienst-Stellen ins Rathaus Werden verlegt. Stattdessen belegte das Essener Heimat-Museum zwei Räume im Heidhauser Rathausgebäude. Die Stadtarztstelle, eine Bücherei und die Sparkassen-Zweigstelle verblieben ebenfalls dort.

 

Weiterhin erhielten die Ev. Schüler der Adolf-Clarenbach-Schule Heidhausen von 1950 bis 1965 ihren Unterricht in den Rathausräumen.

Viele Jahre bestand hier ein Treffpunkt für Jugendgruppen und Arbeitskreise. Seit 1993 steht das Heidhauser Rathaus unter Denkmalschutz.

2003 entschied der Rat der Stadt Essen das Rathaus zu verkaufen.

 

Der Käufer wandelte das Gebäude zum Hotel „Rathaus 1910" um.

In direkter Nachbarschaft befindet sich der 1732 errichtete Ratskrug",

ehemals Poststation und Herberge für Fuhrleute, später dann Gasthaus und Hotel, seit 2015 privat genutzt.  

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